Samstag, 14. Dezember 2019

Bis zum nächsten Jahr!

Mwiriwe!!



Mittlerweile sind ganze 5 Monate vergangen. In diesen Monaten ist einiges passiert und wir haben gelernt, dass scheinbar schwierige Situationen oft recht einfach zu lösen sind. Wir beide haben Malaria überstanden und sind wieder vollkommen gesund. Bettwanzen wurden vernichtet und die Tage haben wir bei einer guten Freundin verbracht. Außerdem  wird bald die Regenzeit beendet sein und die Gefahr auf einer Moto-Fahrt klitschnass zu werden, wird somit geringer. 
 Ruandischer Zirkus 

Vom 21.11 bis zum 4.12 war die "Made in Rwanda Expo". In diesem Zeitraum stellen Unternehmen, Marken oder kleine Läden ihre Produkte vor. Vor Ort kann man auch traditionelle Sachen wie Kitenge Kleider, Hüte, Shirts, Taschen und vieles mehr kaufen. Essen wie Brouchette (Fleischspieß; Ziege, Rind, Hühnchen) und gewürzte Kartoffeln werden angeboten.

                                         






Auch im Center gibt es Neuigkeiten! Wir haben gemeinsam mit unserem Physiotherapeuten neue Krücken für Cynthia gekauft. Das Problem bei ihren alten war, dass diese nur aus Holz bestehen, nicht verstellbar sind und somit zu klein wurden. Durch die zu kleinen Krücken nahm sie eine gebeugte Haltung beim Laufen ein und belastete einen Nerv in der Achsel zu stark. Da dieser Nerv mit der Hand verbunden ist, hätte sie in Zukunft Probleme mit ihrer Hand bekommen können.
Des Weiteren haben wir einen Kindersitz gekauft, der dafür sorgen wird, dass Fred in Zukunft eine bessere Haltung im Rollstuhl hat. Er hat starke Probleme mit dem Atmen und durch die Gurte des Sitzes kann er besser stabilisiert werden.
Vermutlich werden in nächster Zeit mehr Rollstühle umgebaut/neu gekauft werden müssen, da die Kinder zu groß werden.
 

Cynthia mit ihren neuen Krücken
   













Vor unserer großen Reise sind wir Ende November mit zwei Freunden nach Nyanza gefahren und haben andere Freiwillige besucht. Nach 2h30 Fahrt wurden wir von ihnen am Bahnhof abgeholt und besuchten den Kings Palace. Wir übernachteten bei Florian, der als Freiwilliger bei einer Gastfamilie lebt. Seine Gasteltern besitzen eine Farm in Nyanza, auf der er arbeitet. Am nächsten Tag standen wir früh auf und Florian nahm uns mit zu seiner Arbeit. Wir halfen mit Haken rund 2h beim Unkraut jäten auf dem Kohlfeld. Glücklicherweise war es bewölkt, denn auf den Feldern ist ja kein Schatten und trotzdem ist man ins Schwitzen gekommen. Danach fütterten wir gemeinsam die Fische in den Teichen und anschließend zeigte er uns die ganze Farm. Schweine, Kühe, Fische, Hasen und Krabben sind ein Bestandteil der Farm. Auch Avocado-, Mango und Orangenbäume, sowie verschiedenste Kräuter und Chilipflanzen etc. werden angebaut. Seine Gasteltern erschaffen durch die Farm viele Arbeitsplätze und versorgen die Familien mit Strom. Teilweise gekaufter, aber auch eigener Solarstrom wird genutzt. Zu Weihnachten gibt es für die Familien auch mal eine Kuh oder ein Schwein.
Nach zwei Nächten in Nyanza fuhren wir ca.1h weiter nach Huye.
Dort besuchten wir das National Museum Ruandas und konnten so noch mehr über die Geschichte Ruandas lernen.
 Ein paar Eindrücke des Wochenendes:

Kings Palace





Haupthaus des Königs


Fischteiche

Für uns beiden geht es am 19. Dezember für zwei Tage nach Tansania in die Hauptstadt Dar es Salaam. Dort werden wir die anderen 22 Freiwilligen aus unserer Organisation endlich wiedersehen. Anschließend fahren wir zusammen mit der Fähre nach Sansibar, um dort Weihnachten und Silvester zu verbringen. Außerdem können wir uns auf die kleinen Geschenke unserer noch unbekannten Wichtel freuen!!!
Am 3. Januar beginnt dann auch schon unser Zwischenseminar für eine Woche in Bagamoyo. Dort werden wir über unsere Erfahrungen sprechen und was nach dem Freiwilligendienst kommt.
Nach dem Seminar haben wir geplant die Projekte in Tansania zu besuchen.

Wir werden vermutlich Ende Januar wieder in Kigali sein und werden dann im Februar ausführlich über unsere große Reise berichten.
Bis dahin alles Gute, fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!
                                    


4 Kg Mehl...


Ein paar Kekse für unsere Erwachsenen
und Kinder im Center 



Stand together for change

Hallo zusammen,

wie schon im letzten Blogeintrag angekündigt möchte ich hier einmal das Projekt unseren alten Physiotherapeuten Sylvain genauer vorstellen. Nachdem Sylvain Ende August aufgehört hat bei uns im Center zu arbeiten, hat er sich einem neuen Projekt gewidmet. Das Projekt nennt sich "together for change" und richtet sich an Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen und deren Familien in Ruanda, um ihre Lebensqualität im Allgemeinen zu verbessern.


Nach Sylvain sei das Problem, dass Kinder mit Behinderungen in Ruanda, größtenteils nur von ihrer Familie umgeben sind. Auch wenn Ruanda in Sachen Integration große Fortschritte gemacht hat, begegnen Kinder mit Behinderungen immer noch Problemen wie Stigmatisierung und Ignoranz gegenüber ihrer Rechte. Besonders die Schulzeit stelle für die Kinder eine große Hürde dar. Gründe dafür seien die Armut vieler Familien, fehlende Rehabilitationsmöglichkeiten oder allgemeine Umweltfaktoren, wie Lacks an ihren Rollstühlen. 
Sylvain hat im Rahmen diese Projekts schon einige Familien besucht. Auf dem folgenden Bild sieht man eine Mutter mit ihrem vier Jahre alten Sohn. Der Junge leidet an einer infantilen Zerebralparese, also einer Störung des Nervensystems und der Muskulatur, woraus eine Bewegungsstörung resultiert. Er hat noch zwei weitere Geschwister und seine Familie hat nicht viel Geld. Daher haben sie nicht die Möglichkeit  ihm nötige Mittel, wie einen Rollstuhl oder Physiotherapie zu bieten. Dadurch muss er zu Hause bleiben und hat nicht die Möglichkeit in die Schule zu gehen oder sich in die Gesellschaft zu integrieren. 

 Sylvain möchte mit seinem Projekt Familien in solchen Situationen helfen. Durch Hausbesuche sollen diesen Familien Rehabilitationsdienste (Physiotherapie) garantiert werden. Dabei will er die Eltern weiterbilden und ihnen ihre Verantwortung bewusst machen. Außerdem möchte ein Center aufbauen in dem sich die Eltern, Kinder und Spezialisten treffen können, um in den gemeinsamen Austausch zu gehen und Trainings anzubieten, um den Eltern verschiedene Dinge zu demonstrieren.
Die Aufgaben des Projekts sind die Identifikation der Behinderung, die Identifikation von armen Familien (die besondere Förderung benötigen), Trainingseinheiten, Einheiten über Gewalt und Rechte der Person mit einer Behinderung und die Garantie der Einleitung und Durchführung für die Familien.
Dafür wird es einen Projekt Koordinator, einen Sozialarbeiter (für die Treffen und den Austausch mit den Familien), einen Physiotherapeuten(zur Rehabilitation und zur Demonstration für die Familien) und einen Trainer, (der Trainings anbieten soll über soft skills, wie Schneidern, Schmuckdesign, Anbau- oder Landwirtschaftliche Projekte)
Die Ziele des Projekts sind vor allem das Bewusstsein über Kinder mit Behinderungen zu steigern, besonders im Cyeza Sector (welcher im Muhanga District, Sylvains Wohnort und Sitz des Projektes, die größte Häufigkeit von Kindern mit Behinderungen hat) die Kinder in ihrer Bildung, Gesundheit und Kultur zu fördern durch soziale Integration und Rehabilitation und den Eltern durch nachhaltige Unternehmen ein sicheres Einkommen zu schaffen.
Um das Projekt langfristig bestehen zu lassen, werden sich lokale Menschen, Interessengruppen, wie NGOS und Unternehmen aktiv beteiligen. Die Ressourcen der Spenden oder Mitgliedsbeiträge der Interessengruppen, Einzelpersonen und Institutionen werden genutzt, sodass verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten bestehen.
Sylvain würde sich sehr über weitere Geld- sowie Materialspenden und Anregungen und Ideen freuen. Wer Interesse hat kann sich gerne mit ihm in Kontakt setzen mit folgender Email Adresse: standtogether98@gmail.com. 
In Zukunft wird wahrscheinlich ein weiterer Blogeintrag zu diesem Projekt folgen, da wir Sylvain nächstes Jahr auch mal begleiten wollen.
Liebe Grüße aus Ruanda!

Sonntag, 8. Dezember 2019

Neuigkeiten im November

Hallo zusammen,

in der letzten Zeit ist wieder viel passiert, weshalb wir uns auch jetzt erst wieder melden. Nachdem uns im Oktober beide eine kleine Krankheitsphase eingeholt hatte, starteten wir danach wieder durch. Anfang November schafften wir es schließlich, nach langer Planung, unseren alten Physiotherapeuten, Sylvain, in seinem zu Hause in Muhanga zu besuchen. Ursprünglich war geplant den Ausflug gemeinsam mit unserer Lehrerin Constantine und unseren Physiotherapeuten Damascene zu unternehmen, allerdings änderten sich die Pläne vorher leider und so fuhren wir zu zweit. Nach ca. 1,5 Stunden Busfahrt erreichten wir Muhanga. Vor Ort holte uns Sylvain bei strahlenden Sonnenschein vom Busbahnhof ab. Wir hatten uns viel zu erzählen und freuten uns sehr über das Wiedersehen. Außerden konnten wir Sylvains Familie und insbesondere seinen Neugeborenen Sohn kennenlernen, was uns sehr freute.
Sylvain und seine beiden Söhne

Wir und Sylvains Familie vor seinem Haus
Außerdem erzählte Sylvain uns viel über sein neu gestartetes Projekt. Es nennt sich "Stand together for change" und soll Familien mit Kindern mit Behinderungen unterstützen. Der Fokus dabei liegt auf der Verbesserung der Lebensqualität für die Kinder und den Rest der Familie. Da sich das Projekt noch in den Startlöchern befindet und wir Sylvain gerne dabei unterstützen würden seine Idee zu verbreiten und das Projekt zu fördern werden wir es in einem weiteren Blogeintrag noch einmal genauer vorstellen.
Ein großer Fortschritt in der letzten Zeit für unser Center war der Umbau unserer Sanitäranlagen. Marie und Juliane organisierten dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der "Jumelage", dem Koordinationsbüro des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda in Kigali.Schließlich konnte dieses Projekt jetzt verwirklicht werden. Wir und vor allem die Bewohner freuen sich sehr darüber. Die neuen Sanitäranlagen sind jetzt überdacht, sodass auch Regen nicht stören kann. Des Weiteren sind sie für alle Größen geeignet, wesentlich moderner und behindertengerecht. 
 


Überblick aller Toiletten


Des Weiteren haben wir uns sehr gefreut, dass Didier, einer unserer Bewohner, ins Center zurück gekehrt ist. Im letzten Blogeintrag haben wir noch davon berichtet, wie wir ihn im Krankenhaus besucht haben, da er am Fuß operiert wurde. Inzwischen kann er gut alleine laufen, aufstehen und sich hinsetzten.Wir konnten ihn nun schon etwas mehr kennenlernen und erlebten ihn bisher als eine sehr lebensfrohe Person und freuen uns auf die weitere Zeit mit ihm.

Didier in der Klasse
Mitte November konnten wir außerdem ganz spontan unseren ersten Besuch in Kigali empfangen. Die vier Freiwilligen aus Uganda mussten wegen Visa-Problemen spontan für ein paar Tage bei uns einziehen. Im Schnelldurchlauf zeigten wir ihnen Kigali und genossen die Zeit zusammen. Freitags gingen wir dann alle zusammen zum Center und zeigten ihnen unsere Arbeit. Die Bewohner sowie Constantine und Damascene, freuten sich sehr über den Besuch. Morgens malten wir alle zusammen in der Klasse und am Nachmittag konnten wir bei gutem Wetter draußen spielen.
Die Uganda-Freiwilliligen und wir mit Constantine im Center
 Am selben Tag fand außerdem ein traditioneller Freiwilligenempfang für die weltwärts Freiwilligen und Entwicklungshelfer aus Ruanda statt. Hierbei konnten wir bereits viele bekannte Freiwillige wiedertreffen und Neue kennenlernen. Am Samstag und Sonntag wurde zudem ein deutscher Weihnachtsmarkt veranstaltet, wobei wir beim Glühwein ausschenken halfen. Bei dem leckeren Glühwein, vielen Verkaufsständen, Weihnachtsmusik und gutem Essen, kam sogar bei rund 25 Grad etwas Weihnachtsstimmung bei uns auf.
Am Glühweinstand
Ein Foto mit weiteren Freiwilligen und dem Weihnachtsmann


Das wars erstmal mit dem November. Liebe Grüße aus Ruanda!

Samstag, 19. Oktober 2019

3 Monate!!!

Muraho!!!

Ehe man sich versieht, sind ganze drei Monate vergangen. Wir haben super viele neue Menschen kennengelernt, Einheimische und deutsche Freiwillige.

Im Center gab es einen Wechsel. Unser Physiotherapeut, Sylvain, musste wegen privaten Gründen seinen Job aufgeben. Als Abschiedsgeschenk bastelten wir für ihn eine Collage, die die gemeinsamen Jahre der Zusammenarbeit und Freundschaft der ehemaligen Freiwilligen zeigt. Kuchen gab es natürlich auch für ihn.





Sein Nachfolger ,Damascene, ist 26 Jahre alt und ist seit kurzem mit seiner Ausbildung fertig. Er war schon einmal 2 Monate im Center, um dort sein Praktikum zu machen. Damit der Wechsel gut funktioniert, wurde er ca. 2 Wochen von Sylvain eingearbeitet.
Auch wir, Larissa und ich, sind dann mit in die Physiotherapie eingestiegen, sodass jeder zwei Tage die Woche die Möglichkeit hat mehr über die Anatomie des Menschen etc. zu lernen. 














Am 4. September ist ein Bewohner des Centers, Hypolite, verstorben. Die Nachricht schockte uns sehr, da wir die Woche zuvor noch mit ihm in der Klasse gearbeitet haben. In der Physiotherapie wurde er aufgebahrt ,um Abschied zu nehmen. An diesem Tag ist der Unterricht ausgefallen und verbrachten ihn anders als geplant. Am darauffolgenden Tag wurde er beerdigt.















Am Abend des 4. Septembers begann für uns die zehnstündige Busfahrt nach Kampala, Uganda. Dort trafen wir uns mit vier anderen Freiwilligen vom Bistum Münster. Wir verbrachten noch einen Tag in Kampala um dann am nächsten Tag eine hucklige Busreise zum Nyege Nyege Festival anzutreten. Dort traten verschiedenste Musiker aus aller Welt wie z.b China, Tansania, Frankreich, Niederlande, Kongo und viele mehr auf.

Nach drei Tagen war es für uns schon zu Ende, da wir alle am nächsten Tag zur Arbeit mussten. Für mich und Larissa ging es am nächsten Tag mit dem Bus zurück nach Ruanda. An der Grenze zu Ruanda musste sich jeder Reisende eine Fieberkontrolle unterziehen, einfach zur Sicherheit wegen Ebola.


Das Festival lag im Ort Jinja, direkt am Nil, in dem wir auch schwimmen gewesen sind !

Künstlerin aus China







































Ende September sind wir an einem Wochenende mit zwei anderen Freiwilligen aus Kigali nach Musanze,ein Ort im Nordwesten Ruandas, gereist. Mit dem Bus fuhren wir ca. 3 Stunden. Anschließend fuhren wir noch eine halbe Stunde mit dem Moto über Straßen und Waldwege bis wir letztendlich mit einem Boot auf die andere Seite fahren konnten. Dort campten wir auf einer Halbinsel am Lake Ruhondo, mit Blick auf einen Vulkan.
















Im Oktober haben wir Didier, einen Bewohner aus unserem Center, zusammen mit einer Schwester und unserem Physiotherapeuten in Rilima besucht. Er wurde Anfang August am Fuß operiert, damit er in Zukunft besser laufen kann. Das Gesundheitscenter ist auf pädiatrische Orthopädie und Rehabilitation spezialisiert. Didier hat sich über den Besuch gefreut und war sehr traurig, als wir wieder gefahren sind. 





Zurzeit planen wir schon unsere ersten Besuche aus Deutschland, die große Reise über Weihnachten nach Sansibar und das darauffolgende Zwischenseminar in Bagamoyo, Tanzania.
Umunsi mwiza und bis bald!


Donnerstag, 12. September 2019

Reunion


Amakuru ? (wir haben es noch nicht verlernt ;-))


Wir, Marie und Juliane, melden uns noch ein letztes Mal zurück.
Ich, Juliane, habe meine Familie einen Tag vor offizieller Ankunft in Deutschland überrascht und es fand eine große Feier mit allen Freunden, Bekannten und Verwandten statt. Auch war ich mit meinen Eltern bereits für einen entspannten Urlaub an der Nordsee.
Ich, Marie, wurde von meiner Familie und Nachbarinnen vom Flughafen abgeholt und ich habe meine Freunde an einem Abend eingeladen. Zudem war ich auch schon in Frankreich und habe den Rest meiner Familie dort besucht.
Für uns war es schön, alle geliebten Personen wiederzusehen und bis jetzt auch schon viele Unternehmungen mit ihnen gemacht zu haben.
Der Abschied aus Rwanda fiel und fällt uns dennoch immernoch sehr schwer und wir sind momentan dabei uns in Deutschland einzufinden und einen Plan/eine Struktur für die Zukunft zu entwickeln.
Ich, Juliane, werde am 01.10. in Rostock ein berufsbegleitendes Studium „Heil- und Inklusionspädagogik“ beginnen.
Ich, Marie, werde ab Oktober in Köln Lehramt für sonderpädagogische Förderung studieren.


Momentan befinden wir uns auf dem Rückkehrerseminar in Münster/Hiltrup im MSC Welthaus gemeinsam mit den weiteren Bistum Münster – Freiwilligen aus unserem Jahrgang und behandeln verschiedene Themen, wie beispielsweise Berichterstattung, Kolonialismus, Rassismus, Zukunft, Engangement nach dem Freiwilligendienst, interkulturelle Unterschiede/Konflikte und allgemeiner Austausch über die verschiedensten Projekte, sowie Reflexionsgespräche über das eigene Projekt.
Zudem findet am Sonntag, dem 15.09., ein gemeinsamer Abschlusstag mit den Familien statt, an dem wir auch einen Gottesdienst feiern.

In unseren letzten Wochen in unserer zweiten Heimat Kigali wurde gemeinsam mit der Kirch-und-Leben-Zeitung ein Video über unseren Freiwilligendienst entwickelt. Schaut es euch doch mal an:
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/was-zwei-freiwillige-aus-dem-bistum-muenster-in-ruanda-erlebt-haben/

Wir hoffen, dass Linda und Larissa genauso, wie wir ein erfolgreiches Jahr haben werden und wünschen euch allen viel Spaß beim Mitverfolgen dieses Blogs mit ihnen.

Umunsi mwiza, einen schönen Tag,
julianemarie

Sonntag, 1. September 2019

Autismus

Muraho,

mittlerweile sind wir schon fast sechs Wochen hier und es gefällt uns richtig gut. Da wir uns auch im Center immer besser einleben und uns einen Eindruck von der Gesamtsituation und den Bewohnern verschaffen konnten, wollen wir diesen Blogeintrag dem Thema Autismus widmen.

Bereits zu Beginn unserer zweiten Woche, hatten wir die Chance mit Marie und Juliane an einem Autismus-Workshop der Organisation Autisme Rwanda im Center teilzunehmen, welchen die beiden schon im voraus organisiert hatten. Der Workshop richtete sich an die Schwestern und Postulantinnen, sowie an uns, um einfach über das Thema Autismus aufzuklären und Methoden für den richtigen Umgang mit Autismus Betroffenen zu erlernen . Da wir auch im Center Bewohner mit Autismus haben, war der Workshop für Linda und mich sehr hilfreich, da wir zuvor keinerlei Berührungspunkte mit dem Thema hatten.

Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung mit der allein in Ruanda rund 100.000 Menschen leben. Das große Problem dabei ist, dass es hier nur ein Center gibt , welches Betroffenen und deren Familien Hilfe bietet oder grundsätzlich über die Entwicklungsstörung aufklärt. Die Folge ist, dass Familien, die nichts davon wissen ihr betroffendes Kind aus Scham verstecken und ihr Verhalten nicht verstehen. Autisten können zusätzlich von Depressionen, motorischen Problemen und Epilepsie betroffen sein.

Anzeichen für eine Autismus Erkrankung können sich in drei verschiedenen Ebenen darstellen:
1. Probleme in der Kommunikation
2. Verhaltensprobleme
3. Probleme in der sozialen Interaktion
Ersteres kann sich bespielsweise dadurch äußern, dasss ein Kind im Laufe seines Lebens weniger spricht bis es, dann schließlich mit ungefähr zehn Jahren ganz aufhört zu sprechen. Zweiteres zeigt sich wenn derjenige ungewohnte Verhaltensweisen aufzeigt. Zum Beispiel könnten sich Betroffene ohne erkennbaren Grund ein Blatt Papier in den Mund stecken oder von der einen zur anderen Seite schaukeln. Letzteres kann man daran erkennen, dass Betroffene weder Augen noch Körperkontakt suchen oder diesen erwidern. Außerdem gehen sie meistens den direkten Weg und sprechen Dinge, soweit es ihnen möglich ist, direkt aus. Letztendlich sind sie nicht fähig dazu, das Verhalten Anderer zu imitieren.

Des Weiteren sollte man erwähnen, dass es unterschiedliche Arten und Ausprägungen von Autismus gibt. Das Asberger Syndrom zum Beispiel äußert sich mit der Einschränkung Beziehungen zu führen. Betroffene sind größtenteils nur auf ein bestimmtes Fach fokussiert und in diesem sehr begabt. In vielen Fällen handelt es sich dabei zum Beispiel um Mathe.
Das Rett Syndrom hingegen stellt eine Art Autismus dar, welches die gesamte Psyche betrifft und nahezu nur bei Mädchen diagnostiziert wird, aufgrund des X-chromosomal dominanten Erbgangs. Betroffene entwickeln sich zunächst scheinbar regelrecht, aber verlieren nach und nach bereits erlernte Fähigkeiten. Aufgrund dieser Rückentwicklung sterben die Meisten noch vor ihrem 15ten Lebensjahr.
Letzten Endes, lässt sich noch der Atypische Autismus nennen, welcher häufig auftritt, bei dem aber nur Autismus ähnliche Symptome auftreten, zum Beispiel im Sozialverhalten, es aber nicht für eine vollständige Diagnose zum Autismus ausreicht.

Gründe:Ingesamt kann man noch nicht genau sagen, wodurch Autismus entsteht, klar ist jedoch, dass es mit einer Störung der Chromosomen und der Genetik zusammenhängt. Vermutet wird aber auch, dass Umweltweinflüsse einen Einfluss haben.

Lösungen: Um Betroffenen zu helfen, ist es zunächst einmal wichtig die Entwicklungsstörung durch professionelle Hilfe zu diagnostizieren.
Grundsätzlich sollten Betroffene einen Platz in einer Familie haben und von Freunden und grundsätzlich von der Gesellschaft akzeptiert werden. Schließlich ist es wichitg für sie soweit wie möglich eine Arbeit oder eine Art Aufgabe zu finden. Dabei ist es relevant darauf zu achten, was ihnen gefällt und woran sie interessiert sind. Hierbei ist auch darauf zu achten, dass Menschen mit Autismus ihre Freude auf ganz andere Art und Weise äußern können. Beipielsweise ist es möglich, dasss sie sich selbst beißen, aber trotzdem große Freude empfinden.
Prinzipiell sollte man als Elternteil jedes Zeichen des Kindes aufnehmen. Sie sollten geduldig sein und Dinge oft und langsam erklären und sich am besten professionelle Hilfe suchen, um bestmöglich mit der Situation umzugehen und sich nicht selber zu überfordern.
Ein Bild von allen Teilnehmern vor dem Center
Constantine, Juliane, Sylvain und wir mit unserem Zertifikat

Für unsere Situation im Center haben wir uns vorgenommen zwei Strategien auszuprobieren. 
Die erste Methode ist die sogenannte ABA strategy (Applied behaviour analysis). Man verwendet Fotos, die man dem Betroffenen zeigt, wie zum Beispiel Tätigkeiten, wie Hände klatschen, um herauszufinden, was sie können. Die zweite Methode nennt sich Teach bei der man beispielsweise ein Glas oder eine Toilette zeigt, um den Betroffenen zu helfen, was er sagen möchte, falls sie nicht dazu in der Lage sind.

Jetzt hoffen wir, dass ihr ein paar Dinge über das Thema Autismus lernen konntet und wir werden uns bemühen in ein paar Monaten noch mal über das Thema zu berichten, wenn wir auch in der Praxis im Center noch mehr Erfahrungen sammeln konnten.
Mwirirwe!



Mittwoch, 7. August 2019

Die ersten Tage...


Hallo zusammen,

inzwischen hat sich einiges verändert...


Linda und ich, Larissa, sind bereits in der Nacht vom 22. Juli gut in Kigali angekommen. Zunächst sind wir um 10:35 Uhr in Düsseldorf gestartet. Unser erster Halt ging nach Istanbul mit ca. drei Stunden Aufenthalt und von dort aus nach Kigali. Hier wurden wir dann herzlich von Marie und Juliane am Flughafen empfangen. 
Der Blick über Istanbul

Am Düsseldorfer Flughafen


An unserem ersten Tag wollten wir dann zunächst einmal die Innenstadt Kigalis genauer  kennenlernen und schon ein paar organisatorische Dinge für unser Visum erledigen. Unsere erste Fahrt mit den sogenannten "Motos" (Motorrad-Taxen) endete für Linda und mich schließlich damit, dass wir am falschen Ort ankamen und verloren gingen. Dadurch bekamen wir allerdings schnell die Chance die Freundlichkeit der Ruander kennenzulernen. Ohne Geld und örtliche Sim-Karte hatten wir nämlich keine andere Möglichkeit als uns durchzufragen. Mithilfe zwei netter Ruander, die uns den Weg zeigten, fanden wir aber schnell zu den Anderen zurück.
Am Mittwoch erkundeten wir weiter Ruanda. Ähnlich wie Marie und Juliane bereits in ihren ersten Eintrag beschrieben haben, besuchten wir verschiedene Märkte, eine Eisdiele, wir lernten unsere Vermieterin kennen, erkundeten das Nachtleben Kigalis und besuchten die Expo (eine Art Kirmes mit unterschiedlichen Marktständen).
Ein Eindruck von der Expo

Wir bei unserer Vemieterin Christine




















Am Donnerstag Morgen hatten wir erneut Dinge für unser Visum zu erledigen, wodurch wir erst am Nachmittag die Chance hatten zum ersten Mal zu unserem neuen Arbeitsplatz, dem Center, zu gehen. Als wir ankamen hatten wir direkt die Möglichkeit beim Yoga, welches jeden Donnerstag Nachmittag stattfindet, mit den Bewohnern teilzunehmen. 


Hier im Garten des Centers während der Yoga Stunde

Links Sylvain, der Physiotherapeut rechts Constantine, die Lehrerin,


Am Freitag lernten wir den Alltag im Center etwas genauer kennen. Zunächst gingen wir mit in die Klasse. Da allerdings Constantine, die Lehrerin, nicht da war malten und spielten wir mit den Bewohnern. Außerdem führten Marie und Sylvain, der Physiotherapeut, uns etwas in die Grundlagen der Physiotherapie ein.
Nachmittags veranstalteten die Schwestern für Marie und Juliane eine Abschiedsfeier, welche gleichzeitig als Willkommensfeier für uns fungierte.
Wir bekamen selbstgemachte Kränze


Ein Foto des gesamten Centers  







Marie und Juliane bekamen traditionelle Kleidung aus Kitenge
Jetzt hieß es für uns erstmal Abschied von den beiden zu nehmen. Wir hoffen, dass sich beide wieder gut in Deutschland einleben können. Wir freuen uns auf eine spannende Zeit und alles Weitere das noch kommt. Bis bald und umunsi mwiza!