Samstag, 30. März 2019

Kinonachmittag und Übernachtung im Center !




Hallo Zusammen!

Uns geht es sehr gut und nach dem letztrigen Organisationschaos haben wir etwas Abwechslung gebraucht. Es ging weiter mit dem Organisieren, allerdings war es dieses mal ein Beamer, der für eine kleine Überaschung für die Bewohner diente...

Am Mittwoch, den 27.03., haben wir ein Kino- Nachmittag für alle Bewohner des Centers veranstaltet. Dazu wurde ein Teil des Physiotherapieraumes in einen kleinen Kinosaal verwandelt. Wir haben zusammen „Das Jungelbuch 2“ geschaut. Auch ein kleiner Snack durfte nicht fehlen, dafür wurde aus einem Supermarkt in der Stadt Kigali eine Menge Joghurt geplündert.

Wir wollten auch schon immer wissen, was eigentlich passiert, nachdem wir gegen halb fünf das Center verlassen und bevor wir morgens um neun Uhr ankommen. Dafür hatten wir unsere Oberschwester Sr. Emeritha gefragt, ob wir im Center übernachten könnten. Sie hat es akzeptiert und somit sind wir nach dem Kino-Nachmittag über Nacht geblieben.
Der Film lief von drei bis fünf Uhr, abgerundet wurde er anschließend von einer Diashow von Fotos, die wir während den latzten Monaten im Center gemacht haben. Ab fünf Uhr haben wir angefangen den Bewohnern das Essen anzureichen. Nach beenden des Essens wurden die Bewohner dabei unterstützt, sich zu waschen, umzuziehen und sich „bettfertig“ zu machen. Bis um sieben Uhr waren viele, vor allem die Kinder, im Bett und haben geschlafen. Einige der Erwachsenen sind weiterhin aufgeblieben und haben auch mit dem „sich bettfertig“ machen gewartet.

Um sieben Uhr versammelten wir uns zusammen mit den Schwestern und Postulantinnen zum abendlichen Gebet in der centereigenen Kapelle. Bis um viertel nach acht wurden Gebete gesprochen, gesungen und die Lesung, sowie das Evangelium gelesen. Danach gingen wir alle zum gemeinsamen Abendessen. In der Zwischenzeit wurden die Bewohner von einer Schwester und einer Postulantin betreut. Nach dem Abendessen versammelten sich die Schwestern und Postulantinnen zum abendlichen Meeting. Wir beide haben die Erwachsenen, die noch auf waren, zu einem weiteren Film eingeladen. Wir haben bis um Elf Uhr „Alice im Wunderland“ geschaut. Sehr müde sind wir dann alle von der Oberschwester ins Bett geschickt worden.

Für uns beide wurde eines der Gästeräume im Center, das neben dem Büro der Oberschwester liegt, vorbereitet. Auch warmes Wasser wurde für uns und die Bewohner schon bereitgestellt. Dieses wurde am Nachmittag über ein Feuer erhitzt, in Kanister gefüllt und mithilfe von Decken über die Nacht warmgehalten, um sich am folgenden Morgen damit waschen zu können.

Am nächsten Morgen sind ein Teil der Schwestern und Postulantinnen um sechs Uhr zum morgendlichen Gebet in die nahgelegene Kirche gegangen. Der andere Teil hat angefangen die Bewohner bei der morgendlichen (warmen!:) ) Dusche zu unterstützen. Wir sind um halb sieben aufgestanden und haben den bereits geduschten Bewohnern das Frühstück, bestehend aus Keksen und Porridge, einem Brei aus Getreide, Wasser und Milch, angereicht. Wir frühstückten um acht zusammen mit der Oberschwester. Zu dieser Zeit haben die Bewohner sich die Zähne geputzt. Gegen halb neun startete der Unterricht für die Schüler und auch der Physiotherapeut hat seine Arbeit angefangen.

Für uns war es sehr interessant zu sehen, was jeden Tag in unserer Abwesenheit passiert. Die Schwestern und Postulantinnen haben einen sehr anstrengenden 24/7 Job. Unser größter Respekt gilt ihnen, die jeden Tag alles für die Bewohner des Centes geben. Wir konnten am Donnerstag um halb fünf Feierabend machen und nach Hause gehen. Sie wohnen dort allerdings und sind immer für die Bewohner da.

Vielen Dank!


Montag, 18. März 2019

Workshop mit Ines !


Hallo alle Zusammen!

 Nach einigem Organisationschaos können wir uns auch mal wieder melden... ;)

Von Montag dem 11.03. bis Mittwoch dem 13.03. haben wir zusammen mit Ines, von der Organisation Humanity & Inclusion, einen Workshop für die Schwestern und Postulantinnen organisiert. Teilgenommen haben dabei auch Schwestern aus anderen Centern der Ordensgemeinschaft. Alle drei Tage empfanden wir als sehr intensiv und informativ. Viele der Schwestern und Postulantinnen des Ordens haben im Allgemeinen keine Ausbildung absolviert, wodurch der Workshop eine sehr gute Chance für sie bot, vieles über Menschen, die mit eine Beeinträchtigung leben, zu lernen und ihren eigenen Umgang und ihr Handeln zu reflektieren und den Ergebnissen entsprechend zu verändern, falls gewollt. Gleiches gilt natürlich auch für uns, als Freiwillige.

Ines selbst ist eine ausgebildete Physiotherapeutin, die sich ein Jahr in Indien im Berreich Zelebralparese (Dieses ist eine Störung der Körperkoordination) spezialisiert hat. Momentan arbeitet sie für die Organisation Humanity & Inclusion. Diese Organisation wurde vorher Handicap International genannt und steht für die Rechte von Menschen, die mit einer Beeinträchtigung leben, ein.

Die Morgende haben jeweils mit theoretischem Input begonnen, welcher am Nachmittag von praktischen Übungen abgelöst wurde. Zwei Gruppenarbeiten während den theoretischen Teilen brachten Abwechslung und die Teilnehmer/-innen konnten vorhandene Problematiken, welche in dem Center vorliegen, sammeln und Lösungsansätze finden. Begonnen und beendet wurde der Workshop mit einem Test, um sich zum Einen genau auf Wissenslücken fokussieren zu können und zum Anderen das gewonnene Wissen zu verinnerlichen.

Der Workshop wurde in Kinyarwanda, der Landessprache Ruandas, gehalten. Für uns haben die Lehrerin und der Physiotherapeut übersetzt, da unsere Kenntnisse in Kinyarwanda für tiefgreifend fachliche Themen noch nicht ausreichend vorhanden sind. Danke, für für die Übersetzung !
Die wesentlichen Themen in dem theoretischen Teil:



-Was eine Behinderung überhaupt ist
-Was die Gründe der Entstehung einer Beeinträchtigung sein können -Was die Probleme und Barrieren von Menschen mit einer Beeinträchtigung und ihren Familien im Alltag sind

Es wurden aber auch Fragen wie: „Darf ein Mensch mit einer Behinderung Schwester in einem Orden werden oder in der Kirche heiraten?“ von der Referentin Ines gestellt und diskutiert. Herausgestochen ist hierbei der Satz: „Disability is not inability“. Dieses Bedeutet, dass ein Mensch mit einer Beeinträchtigung nicht unfähig ist, sondern vieles schaffen und erreichen kann. Zudem wurden Unterthemen, wie Conflict-management behandelt und es wurde speziell auf das Center geschaut. Dabei konnten zunächst Probleme und Herausforderungen gesucht und gemeinsam für diese einzelnen Punkte Lösungen gesucht und nach Tipps geschaut werden. Weiterhin  wurde das Thema Autismus und der Umgang damit behandelt.

In der Praxis wurde vor allem das richtige Anreichen von Essen, das Umkleiden, das Zähneputzen und die richtigen Sitz-/Liege- und Standpositionen trainiert. Wichtig war hierbei auch das Thema Kommunikation. Ines zeigte uns allen, wie man sich die Zeit für jede*n Einzelne*n nimmt und ihnen in jedlichen Situationen erklärt, was gerade gemacht wird und passiert. Außerdem wurde darauf geachtet, dass die betreuende Personen auch auf sich selbst und vor allem ihren Rücken achtgeben müssen. Dafür wurden Techniken des Hebens und Tragens erlernt.




Wir danken Ines sehr für ihre Zeit und ihren super strukturierten und hilfreichenden Workshop. Wir sind uns sicher, dass die Schwestern, Postulantinnen und wir viel daraus mitnehmen werden und uns allen nun mehr bewusst ist, wie wir das Leben im Center durch unser Verhalten und unseren Umgang mit den Menschen erleichtern und verbessern können.
Außerdem möchten wir auch allen Teilnehmer/-innen für die Motivation, die Offenheit und die gelungene Zusammenarbeit danken!


Murakoze cyane!