Mittwoch, 5. September 2018

Vorstellung des Centers

Hallo zusammen!
Nun sind wir auch im Center richtig angekommen und wollen euch ein wenig darüber erzählen.
Die folgenden Informationen haben wir von Oberschwester Emeritha erhalten. 
Grundriss des Centers, rot markiert: hier halten wir uns am meisten auf






































Die Geschichte und Strukturierung:

Das Center „ Centre des enfants et jeunes handicapé“ (hier gekannt als: Centre Inshuti zacu) wurde am 17.05.2000 durch Mutter Catherine Gènevieve Mduwa Mariya, die Gründerin des Ordens der Schwestern Inshuti z'abakeme aufgebaut. Das Center wird von den Schwestern des Ordens geführt und seit 15 Jahren ist Schwester Emeritha Myirambyizeye die Leiterin. Sie ist gelernte Krankenschwester. Als weitere Unterstützung für die Buchführung hilft Schwester Faina Mukarugwiza. Insgesamt arbeiten und wohnen 12 Schwestern und 9 Postulantinnen auf dem Gelände, welche von einem Physiotherapeuten und einer Lehrerin unterstützt werden (Diese wohnen jedoch nicht im Center).

Gegründet wurde das Center mit drei Bewohnern, wovon zwei von ihnen noch heute dort leben. 
Den Grund, wie das erste dieser drei Kinder zu den Schwestern gekommen ist, möchten wir euch gerne näher bringen: Die Eltern des Kindes waren Flüchtlinge im Kongo und dort ist es auch zur Welt gekommen. Wochen nach der Geburt ist die Mutter gestorben und der Vater kam gemeinsam mit dem Kind nach Ruanda. Für ihn war es durch eine schwere Lungenentzündung und die vorherrschende Behinderung sehr schwer, sich um das Kind zu kümmern. In Kigali angekommen, bat der Vater die Schwestern des Ordens um Hilfe und diese nahmen Vater und Sohn auf, bis es dem Kind besser ging. Daraufhin ging der Vater wieder zurück nach Kongo, um neu zu Heiraten. Zwischenzeitlich kommt der Vater den Bewohner auch noch heute besuchen, wenn es für ihn möglich ist.

Weitere Gründe warum die Bewohner in dem Center aufgenommen werden:
  • Geschichte ist unbekannt, da die Person gefunden wurde und hilfebedürftig war
  • Überforderung der Eltern
  • Armut der Familie
  • Waisenkind mit Behinderung

Momentan kümmern die Schwestern und wir uns um insgesamt 40 Bewohner in der Altersspanne von 2 bis 35 Jahren. Von denen besuchen 16 den Unterricht der Klasse des Centers, welcher durch Englisch, Kinyarwanda, Mathe,Sport und Kreatives, wie basteln und singen gestaltet wird. Während des Unterrichtes wird auf die persönlichen Fähigkeiten jedes Einzelnen eingegangen und dementsprechend Aufgaben ausgearbeitet. Dieses ist notwendig, da das Alter, sowie die Entwicklungsstände, der Schüler stark variiert.


Ein normaler Tagesablauf:
  • der Bewohner: Ab 6 Uhr werden die Bewohner geweckt, gewaschen und umgezogen. Gegen 7 Uhr gibt es Frühstück und zwischen 8:30 - 9 Uhr beginnt der Unterricht. Um 11:30 Uhr wird die Schuluniform gegen Alltagskleidung gewechselt und es folgt das Mittagessen. Nach dem Mittagessen haben die Bewohner Freizeit. Einige bekommen in dieser Zeit Physiotherapie, andere spielen und basteln gemeinsam und Freitags nachmittags steht Sport auf dem Programm oder manchmal einen Ausflug zu den benachbarten Kühen. Es gibt auch die Möglichkeit in der Kapelle auf dem Gelände zu beten. Gegen 18:30 Uhr gibt es Abendessen. Daraufhin werden die Bewohner nach und nach dabei unterstützt, sich für die Nacht vorzubereiten.


  • Von uns: Gegen 7:30 Uhr nehmen wir den Bus Richtung Nyanza, wo wir in einen weiteren Bus umsteigen müssen, um nach Gahanga zum Center zu gelangen. Gegen 8:45 Uhr kommen wir bei dem Center an und gehen gemeinsam in den Unterricht. Da die Lehrerin Ende August Mutter geworden ist und dadurch erst einmal ausfällt, gestalten wir zusammen mit einer Postulantin den Unterricht. Gegen 11:30 Uhr helfen wir den Schülern sich umzuziehen und reichen einigen von ihnen das Mittagessen an. Von 13-13:30 Uhr bekommen wir selbst ein reichhaltiges Mittagessen von den Schwestern zubereitet. Darauf folgt die Gestaltung der Freizeit der Bewohner oder wir unterstützen den Physiotherapeuten in seiner Arbeit. Gegen 16 Uhr verlassen wir dann das Center.

Wir hoffen ihr konntet einen Einblick in unsere Arbeit bekommen. Falls noch Fragen offen sind, könnt ihr euch gerne an uns wenden.