Muraho,
In diesem Blogeintrag möchten wir über Rwanda und die
Geschichte sprechen. Der gegebene Anlass ist die „memorial-week“, welche jährlich
vom 07.-14. April stattfindet.
In dieser Woche gedenkt die Bevölkerung Rwandas den Opfern
des Völkermordes gegen die Tutsi vor 25 Jahren. Ebenfalls wird diese Woche von
vielen Menschen auch als Zeit für Reflexion und Aufarbeitung genutzt.
Falls ein Völkermord in Rwanda einigen nicht bekannt sein
sollte, hier einige Informationen zum Hergang:
Am 06.04.1994 begann der Genozid, bei welchem der Volksstamm
der Hutu-Mehrheit zwischen achthunderttausend und einer Millionen Menschen
(größtenteils vom Volksstamm der Tutsi) ermordeten.
Die Unterschiede der beiden Volksgruppen bestand darin, dass die Tutsi sich größtenteils mit Viehzucht beschäftigten, die Hutu jedoch von Ackerbau lebten. Somit waren die Hutu den feudalen Grundherren der Tutsi unterstellt. Die größten Unterschiede wurden aber von den Europäern festgesteckt. Vor allem die Deutschen und die Franzosen haben zu der Zeit durch Stikmata die Unterschiede immer wieder benannt und versuchten die Volksstämme dadurch zu spalten. Die Menschen wurden auch durch äußere Merkmale und durch deren Reichtum eingeteilt in die beiden Gruppen. Es ging sogar soweit, dass es in den Personalausweisen der Menschen stehen musste, zu welchem Stamm sie gehörten.
Die Unterschiede der beiden Volksgruppen bestand darin, dass die Tutsi sich größtenteils mit Viehzucht beschäftigten, die Hutu jedoch von Ackerbau lebten. Somit waren die Hutu den feudalen Grundherren der Tutsi unterstellt. Die größten Unterschiede wurden aber von den Europäern festgesteckt. Vor allem die Deutschen und die Franzosen haben zu der Zeit durch Stikmata die Unterschiede immer wieder benannt und versuchten die Volksstämme dadurch zu spalten. Die Menschen wurden auch durch äußere Merkmale und durch deren Reichtum eingeteilt in die beiden Gruppen. Es ging sogar soweit, dass es in den Personalausweisen der Menschen stehen musste, zu welchem Stamm sie gehörten.
Bereits durch die Eroberer in der Kolonialzeit gab es politische
Unstimmigkeiten in Rwanda. Selbst nach dem Erlangen der Unabhängigkeit im Jahre
1962 entspannten sich die Meinungsverschiedenheiten nicht. Am 06.04.1994 wurde
ein Flugzeug mit dem ruandisch/burundischen Präsidenten (welcher den Hutu
angehörte) abgeschossen und dies gab den Startschuss für den Genozid. Wer für
den Flugzeugabschuss verantwortlich ist, konnte bis heute nicht geklärt werden.
In der „memorial-week“ finden die verschiedensten Zeremonien
und Veranstaltungen statt, zu der die Bevölkerung und alle Interessierten
eingeladen sind.
Beispielsweise beginnt die Woche mit einem „walk of remember“, bei dem sich die Menschen gemeinsam auf den Weg zum Stadion machen, um dort an einer großen Gedenkfeier teilzunehmen. Diese wird beispielsweise durch Reden von Zeitzeugen und Gedenkminuten mit verteilten Kerzen als symbolisches Licht gestaltet.
Auch im Laufe der Woche gibt es immer wieder Veranstaltungen, wie beispielsweise Künstler, die zu einer speziell angefertigten Ausstellung einladen, oder das Genozid-Memorial, welches speziell in der Woche als Treffpunkt für alle Menschen dient, die bewusst um ihre Angehörigen oder Freunde trauern möchten. Es ist während der Woche beispielsweise erlaubt Blumen oder Gaben auf die Massengräber des Memorials zu legen. Während des restlichen Jahres ist dies nicht möglich.
Zudem sind zu Beginn der Woche beinahe alle Geschäfte geschlossen und sie öffnen im Laufe der Woche nach und nach wieder. Allgemein scheint die Stadt und das Leben in dieser Woche „herungtergeschraubt“ zu sein und langsamer zu laufen, als normal.
Für uns persönlich ist es unfassbar schwer nachvollziehen zu können, was in den Menschen vorgehen muss, die einen solchen Genozid miterlebt haben. Beinahe jede zweite Person, der wir auf der Straße begegnen, hat dieses Unglück miterlebt, da es nur 25 Jahre her ist. Wir glauben, dass es unfassbar viel Kraft und Stärke als Mensch aber auch als gesammtes Land braucht, solche Erfahrungen reflektieren und aufarbeiten zu können. Wir wünschen allen Betroffenen diese Kraft.
Beispielsweise beginnt die Woche mit einem „walk of remember“, bei dem sich die Menschen gemeinsam auf den Weg zum Stadion machen, um dort an einer großen Gedenkfeier teilzunehmen. Diese wird beispielsweise durch Reden von Zeitzeugen und Gedenkminuten mit verteilten Kerzen als symbolisches Licht gestaltet.
Auch im Laufe der Woche gibt es immer wieder Veranstaltungen, wie beispielsweise Künstler, die zu einer speziell angefertigten Ausstellung einladen, oder das Genozid-Memorial, welches speziell in der Woche als Treffpunkt für alle Menschen dient, die bewusst um ihre Angehörigen oder Freunde trauern möchten. Es ist während der Woche beispielsweise erlaubt Blumen oder Gaben auf die Massengräber des Memorials zu legen. Während des restlichen Jahres ist dies nicht möglich.
Zudem sind zu Beginn der Woche beinahe alle Geschäfte geschlossen und sie öffnen im Laufe der Woche nach und nach wieder. Allgemein scheint die Stadt und das Leben in dieser Woche „herungtergeschraubt“ zu sein und langsamer zu laufen, als normal.
Für uns persönlich ist es unfassbar schwer nachvollziehen zu können, was in den Menschen vorgehen muss, die einen solchen Genozid miterlebt haben. Beinahe jede zweite Person, der wir auf der Straße begegnen, hat dieses Unglück miterlebt, da es nur 25 Jahre her ist. Wir glauben, dass es unfassbar viel Kraft und Stärke als Mensch aber auch als gesammtes Land braucht, solche Erfahrungen reflektieren und aufarbeiten zu können. Wir wünschen allen Betroffenen diese Kraft.
Neben dieser Woche gibt es verschiedene Möglichkeiten, das
Geschehene zu verarbeiten. Zu dem Memorial-Center gibt es Orte wie Kirchen, die
als Museen fungieren da dort ein Massentöten stattgefunden hat. In der Zeit in
der wir hier sind hatten wir viele Möglichkeiten mit Betroffenen zu reden. Manche
Menschen reden offen über ihre Ehrfahrungen. Sie alle versuchen nach vorne zu
schauen und sich als Ruander zu verstehen. Es wird nicht mehr über Hutu und Tutsi
gesprochen. Sie reden über diese schlimme Zeit, auch mit außenstehenden, aber
versuchen ihren Mitmenschen nichts nachzutragen. Wir hoffen, dass das ganze
Land nach vorne schauen kann und, dass sich ein Genozid nie wiederholt.
Wir möchten im Anschluss noch ein Interview mit einem
Rwander anfügen, welcher den Genozid als kleiner Junge miterlebt hat:
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