Hello.
Mittlerweile ist das neue Day-Care-Center schon 4 Monate eröffnet. Und in dieser Zeit hat sich natürlich auch einiges geändert, Routinen sich gefunden und am wichtigsten - die neuen Kinder und Jugendlichen kennengelernt.
Noch mal kurz zusammengefasst: Im März wurde aus dem "alten Center" ein neues Day-Care-Center. Das bedeutet, dass die Kinder morgens kommen und nachmittags wieder zurück nach Hause gebracht werden - Frühstück und Mittagessen inklusive.
Mittlerweile sind es ca. 60 Kinder, die das Day-Care-Center besuchen. Die meisten Kinder haben körperliche und/oder geistige Einschränkungen - so wie auch beim "alten Center". Auch gibt es morgens Schule und nachmittags Spiel+Spaß, sowie Physiotherapie (und neu im Center auch eine Ergotherapie) für die Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Also ist unser Arbeitsablauf vom groben her fast genauso wie im "alten Center".
Trotzdem ist doch alles anders. Da nun viel mehr Kinder das Center besuchen, war es am Anfang eine große Herausforderung, alle kennenzulernen und auch herauszufinden, wer was kann, wie wer drauf ist und wie man mit dem jeweiligen Kind/ Jugendlichen am besten umgeht. Dabei haben wir auch versucht, uns an das zu erinnern, was wir aus dem alten Center mitgenommen haben - unsere Erfahrungen haben uns sicherlich den Start erleichtert.
Aber wir müssen auch sagen, dass Anfang schwer ist und wir uns in einigen Situationen sehr verloren gefühlt haben. Doch durch eine offene Kommunikation untereinander und auch mit dem anderen Mitarbeiter*innen konnten wir Unsicherheiten, Probleme und Fragen schnell klären.
Unsere Aufgaben und unser Tagesablauf sind sehr flexibel und variabel. So sind zum Beispiel Hanna und Nina in den Klassen, während Clara mit beim Porridge anreichen hilft. Und am nächsten Tag ist Clara mit Hanna in der Klasse, während Nina die Physiotherapeuten unterstützt, indem sie mit einem der Kinder Laufübungen macht.
Nachmittags spielen wir immer alle zusammen draußen. Mal wird das große Schwungtuch ausgepackt und am nächsten Tag dann ganz viel Lego herausgegeben. Ihr seht schon, bei uns wird es nicht langweilig.
Apropos nicht langweilig: Vor knapp 1,5 Wochen war die offizielle Eröffnung des neuen Day-Care-Centers mit einer großen Feier und vielen Gästen. Fast 400 Menschen waren an diesem Tag im Center.
Neben den Eltern und Kindern, die regelmäßig ins Center kommen, waren auch viele wichtige Menschen dort - u.a. der Gründer von der Organisation "Hope and Homes for Children", die für den Neuaufbau dieser Schule mitverantwortlich gewesen ist. Sogar "Miss Rwanda 2022" und die in diesem Jahr erstmals ausgezeichnete "Miss Innovation" (die erste und bis jetzt einzig gehörlose Frau, die an der Miss-Wahl teilgenommen hat), haben das Center besucht. Die Gäste wurden in Kleingruppen durch das Center geführt und die Lehrerin, Ergo- und Physiotherapeuten haben jeweils etwas zu ihrem Arbeitsalltag erzählt.
Der Tag hat um morgens mit einem Gottesdienst für die Eltern, Kinder und Schwestern gestartet. Danach ging es weiter in den extra aufgestellten Festzelten - Reden, Danksagungen und ab und zu nette Musik von der Band. Auch Geschenke wurden überreicht und so hat das Center nun ein weiteres Auto bekommen, was den morgendlichen Transport der Kinder wohl sehr erleichtern wird. Ein Auftritt der Kids durfte natürlich nicht fehlen und sie haben sehr stolz ihren Tanz vorgeführt.
Geendet haben die Feierlichkeiten mit einem Festessen für die Kinder.
Ihr fragt euch bestimmt auch wie es bei uns im Center aussieht. Alle Räumlichkeiten sind im Kreis um eine Wiese herum aufgebaut. Insgesamt gibt es 4 Klassenräume, jeweils einen Raum für Physiotherapie und Ergotherapie, 2 Schlafräume und natürlich auch Verwaltungsräume. Außerdem haben wir noch ein kleines Arztzimmer, wo sich um kleine Verletzungen gekümmert werden kann.
Super ist auch, dass sich das Center komplett selbst versorgt. Rund um das Gelände liegen Felder auf den von Kohl bis Baumtomaten alles zu finden ist. Außerdem gibt es noch Kühe, Schweine, Hühner, Hasen und Ziegen. Wir haben also oft zum Mittagessen frisches Omelett.
Nun noch kurz
zum "alten Center": Für immer mehr Bewohner*innen werden Familie
gefunden, welche sie dauerhaft bei sich aufnehmen. Das bedeutet dann auch ab und
zu ein Abschied. Diese Situationen sind dann nicht leicht für uns und besonders
für die Schwestern und Constantine, welche die Bewohner*innen seit Jahren
kennen. Zum Glück kommen einige der Bewohner*innen, die nah genug am Center wohnen,
dann trotzdem tagsüber in das neue Center.
Bis bald, Nina!