Sonntag, 1. März 2020

Karibu Tanzania

Frohes neues Jahr!  Umwaka mushya muhire!


Larissa und Ich sind einen ganzen Monat durch Tansania gereist und hatten viele schöne Erlebnisse und Momente, die wir mit Sicherheit nicht so schnell vergessen werden.

Am 15.12 sind Johann und Ida aus Uganda nach Kigali gekommen. Eigentlich war der Plan, dass Greta und Josi ebenfalls mitkommen. Sie hatten aber Probleme mit dem Visum und sind 2 Tage später angereist. Dann hieß es für uns Kigali am 19.12 zu verlassen und Dar Es Salaam kennen zulernen. Am Flughafen angekommen wurden wir von der schwülen Luft bei rund 33° C in Empfang genommen. Wir suchten uns ein Taxi und fuhren zum Holiday Hotel und bezogen unsere Zimmer, sodass wir später alle gemeinsam Essen gehen konnten. Das Restaurant war nicht nur ca. 200 Meter entfernt, es hatte auch eine Klimaanlage in den Räumen, was wir sehr genossen haben.
Neben dem Warten auf unser Essen, warteten wir außerdem auf die anderen Freiwilligen aus ganz Afrika. Die Iringis (Tansania) sollten eigentlich zeitnah nach uns in Dar Es Salaam ankommen. Jedoch hatte ihr Zug aus Sambia rund 16 Stunden Verspätung.
Nach und nach trafen alle ein und Samstagabend waren schließlich alle Freiwilligen wieder zusammen. Es gab viele Umarmungen und viele Geschichten die sich im indischen Restaurant (Ten to Ten, sehr empfehlenswert) erzählt worden sind. Alle sehr gesättigt und müde legten sich einige in ihre Betten oder auf die Dachterrasse des Hotels.
Am 22.12 ging es für uns mit der Fähre nach Sansibar. Angekommen und teilweise überwältigt von dem Anblick, gingen wir durch Stone Town und suchten unser gebuchtes Hotel.
Das Problem als wir nach unseren Zimmern fragten war, dass sie nichts von unserer Buchung wussten. Die Besitzer hatten gewechselt und sich anscheinend nicht über neue Reservierungen ausgetauscht. Ihr Angebot war, dass wir 21 Freiwillige in ihr noch nicht fertiges neues Hotel unterkommen könnten. Jedoch hätten wir mehr bezahlen müssen, was wir nicht eingesehen haben. Aber was bleibt einem anderen übrig? In der Weihnachtszeit ist Sansibar so stark besucht wie das ganze Jahr lang nicht.
Wir hatten Glück. Zufällig saß eine deutsche Frau in dem Restaurant des Hotels und bekam alles mit. Sie habe Freunde, die ein Gästehaus haben. Sie fragte für uns nach und sie hatten Platz für uns alle!!!!
Am 24.12 fuhren wir gemeinsam mit dem Bus und dem Rezeptionist an den Strand. Das Blau des Wassers und dazu der weiße Sandstrand waren einfach wunderschön. Wir liefen rund 30 Minuten dem Rezeptionist hinterher und hatten anschließend einen Strand Abschnitt für uns ganz allein. Das Laufen in der Sonne bei 35°C schwüler Luft war super anstrengend, aber dafür hat sich der Sprung ins warme Wasser gelohnt.   
Gegend Abend haben wir uns alle ein wenig hübsch gemacht, Kleider, Hemden und Blusen wurden ausgepackt. Anschließend aßen wir am Strand und genossen die kühle Luft am Abend. Nach dem Essen und ein paar Cocktails saßen wir mit drei Leuchten am Wasser im Kreis und gaben uns die Wichtel Geschenke. Länderspezifische Süßigkeiten, zu große Hüte aus Kitenge oder ein tanzender Weihnachtsbaum ließen uns fast vergessen, dass wir nicht zu Hause bei unserer Familie waren.
Die Tage nach Weihnachten verbrachten wir entweder am Strand oder mit Bummeln in Stone Town.
Das nächste große Highlight war die große Silvester Party. Mit Musik und guter Laune fuhren wir mit dem Bus dort hin und bestaunten den Nachthimmel. Unerwartet trafen wir auch andere Freiwillige aus Kigali auf der Party und konnten so alle gemeinsam ins neue Jahr feiern.


Da sich die Zeit auf Sansibar zum Ende neigte, gingen wir zum Abschied als Gruppe gemeinsam essen und luden die Frau, die uns geholfen hatte, zum Essen ein. Auch für die Mitarbeiter des Gästehauses schrieben wir eine Dankes Karte, weil der Service wirklich sehr gut war.



Zufällig trafen wir am 2.1 unsere Teamer für das Zwischenseminar am Hafen, auf dem Weg zurück nach Dar Es Salaam. Gemeinsam fuhren wir mit dem Bus nach Bagamoyo, wo unser Seminar stattfand. Wir hatten die ganze Woche festes Programm, welches sich mit unseren persönlichen Problemen, Erfahrungen und Projekten auseinandersetzte.
Teambuilding: mit verbundenen Augen
vom Strand bis in den Seminarraum laufen
Wir beschäftigten uns mit den letzten 6 Monaten, welche wir in Fieberkurven darstellen sollten. Anschließend wurden diese in Kleingruppen mit einem Teamer vorgestellt und besprochen.
Auch gab es ehrliche einzelne Projektgespräche, die die Beziehung zu den Mitfreiwilligen einmal deutlich machte. Gemeinsame Hoch- und Tiefpunkte wurden besprochen und Wünsche für den Partner geäußert.
Kolonialismus, sowie Rassismus und Privilegien wurden uns anschaulich vor Augen geführt.
Die Bäume mit den roten Blüten gelten als die
Weihnachtsbäume in Tansania
Auch gab es eine Diskussion über das Nord-Süd-Süd-Nord Gefälle, dass sich damit beschäftigt, dass mehr europäische Freiwillige nach Afrika, Lateinamerika etc. kommen als anders herum. Anschließend gab es abends dazu einen Film „Blickwechsel“, der darum handelte, den eigenen Dienst kritisch zu hinterfragen. Passend dazu mussten wir in Kleingruppen in einem kurzen Theaterstück die Vor- und Nachteile eines Freiwilligendienstes darstellen.
Es wurde auch über die verbliebende Zeit gesprochen. Jeder sollte eine SMARTE Idee vorstellen, die einem entweder persönlich oder das Projekt betrifft. Am letzten Abend wurde von einigen der Bunte Abend vorbereitet. Zwei Gruppen spielten gegeneinander Spiele wie z.B. Elefantenrennen und am Ende wurde der Konyagi-Meister gekürt. Danach wurde noch getanzt und einige sind ins Meer gelaufen. 



Am 3.1 ging es für uns alle samt Teamer zurück nach Dar Es Salaam. Dort angekommen aßen wir noch ein letztes Mal bei Ten to Ten. Anschließend trafen wir uns zum Abschied auf der Dachterrasse, wo wir unseren Teamern als Dankeschön Schokoladen Cupcakes mit Nutella Füllung schenkten. Wir hatten Glück, denn es wurde geteilt!
Im Klassezimmer der ganz kleinen im
 Matumaini center
Auch die Freiwilligen aus Ghana mussten sich verabschieden. Nach der intensiven Zeit auf Sansibar und in Bagamoyo fiel es schon ziemlich schwer, denn wir werden sie erst alle wieder beim Rückkehrerseminar im September sehen. Durch die vielen Gespräche, Aktionen und Abenden, die wir erlebt haben, sind wir noch mehr als Gruppe zusammengewachsen.
Für Larissa und mich, den Südafrika-, Uganda- und Tansaniafreiwilligen ging die Reise jedoch weiter. Wir fuhren gemeinsam mit dem Bus nach Iringa. In der Stadt wohnen und arbeiten die Tansaniafreiwilligen. Was sehr aufregend für uns war, dass wir mit dem Bus auf der 14 stündigen Busfahrt durch einen Nationalpark gefahren sind. Affen, Giraffen und einen Elefanten haben wir gesehen!
In Iringa verbrachten wir rund eine Woche, sodass wir die Chance hatten die Projekte der Anderen und weitere Schulen kennenzulernen.  Für uns war der ICT Unterricht sehr interessant. Information and Computer Technology in education erleichtert spielerisch den Kindern den Einstieg in die „Computerwelt“. Durch eine Geschichte lernen sie am Tablet das Zubehör eines Computers, Druckers, Tastatur etc. Anders als bei unserem Projekt sind bis zu 50 Kinder in einer Klasse.
Im Matumaini Center wird zum Beispiel Frauen Englisch und Nähen beigebracht. Die selbstgenähten Dinge werden vor Ort im Center verkauft.


Nach einer Woche sind wir mit den Uganda- und Südafrikanerfreiwilligen weiter mit dem Bus nach Moshi gefahren, um den Kilimanjaro zu sehen, um zu einem Wasserfall zu laufen und in heißen Quellen zu baden. Wir hatten Glück, denn unser Guide führte uns zu seinem Onkel, der frischen Kaffee röstet, welchen wir am Ende gekauft haben.
Frische Kaffeebohnen 


 

Die heißen Quellen


Am nächsten Tag sind wir mit den Südafrikanerinnen nach Mwanza, zum Viktoriasee gefahren. Dort blieben wir rund einen Tag, um früh morgens die Rückreise nach Kigali anzutreten. 





















Schließlich sind wir nach einer langen Busfahrt gemeinsam mit den Südafrikanerinnen wieder in Kigali angekommen. Wir freuen uns nun gestärkt in die zweite Hälfte unseres Jahres zu starten.



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